Im Rahmen der deutschen Meisterschaften der Leichtathleten – das Haller Tagblatt berichtete – werden auch die Staffelmeisterschaften der Jungend U20 ausgetragen. Während in anderer Besetzung die Staffel der Startgemeinschaft Gomaringen – Schwäbisch Hall einen sensationellen 3. Platz, damals mit Leonie Rapp, TSG Hall in 2016 erringen konnte, wurde heuer erstmal um den Einzug ins Finale gerungen. Dieses gestaltete sich erstaunlich problemlos. Mit dem Erreichen des 2. Platzes im zweiten von insgesamt drei Vorläufen hatten die vier jungen Sprinterinnen mächtig Gas gegeben um auch sicher am nächsten Tag im Finale dabei sein zu dürfen. Im Gegensatz zu den Spitzenteams der Großvereine konnte Unsere jedoch nicht einige Läuferinnen für den Endlauf am Tag darauf austauschen bzw. schonen. Als dritt schnellstes Team aller Vorlaufteilnehmer mit einer Saisonbestzeit ähnlich der beim Gewinn der Baden-Württembergischen Meisterschaft konnte das Mindestziel schnell abgehakt werden.
Vielleicht rächte sich das, denn für Kurzsprinterinnen sind zwei 400m Rennen an einem Wochenende allerhand. Startläuferin Marlene Metzger machte ein gutes Rennen schob das Staffelholz an Keesha Polks Hand heran um dann mit einem Wackler das Holz wieder weg zu ziehen. Keesha musste ihre Beschleunigung wieder abbrechen und der nächste nun glückliche Wechselanlauf kostete sie sicherlich eine Sekunde. Von Platz acht gestartet setzte die 16 Jährige Hallerin Gymnasiastin vor 15.000 Zuschauern im neu renovierten Steigerwaldstadion zur Aufholjagd an. Beim Einbiegen auf die Innenbahn wollte eine neben ihr liegende Konkurrentin Keesha von außen schneiden, doch routiniert und abgebrüht wie ein Mittelstreckenläufer hielt sie mit ihrem Ellenbogen dagegen und behauptete ihre Position. In der Zielkurve passierte sie weitere Läuferinnen um dann ausgangs der Kurve auf dem kürzesten Weg raffiniert innen durchzustechen, inzwischen auf den vierten Platz vorgerückt. Erstaunlich wie die an Kurz- und Hürdensprint gewöhnte Hallerin, die in Einzelbahnen ausgetragen werden, hier mit Mut und taktischem Geschick die schwierige Aufgabe in ca. 58.6 Sekunden meisterte – cool! Nominal die schwächste im Feld war Leonie Wessel, Gomaringen, die zweimal einen individuell guten Tag erwischte und die Position etwa halten konnte. Leonie Flad begann etwas zu aggressiv und konnte nicht ganz den vierten Platz gegen die Leverkusener Staffel halten, jedoch erfolgreich Angriffe von hinten abwehren. Sie war nach 58,3 Sekunden als schnellste des Quartetts im Ziel. Der Traum der Medaille war verlockend, aber ohne Denise Uphoff, Gomaringen, die zu den Top 200m U18 Sprinterinnen in Deutschland gehört, und in Erfurt bedauerlicher Weise nicht antreten konnte, unrealistisch. Die drei besten incl. des Meisters USC Mainz waren doch deutlich enteilt. In 3:58.34 Minuten war die Startgemeinschaft mit der Hallerin Polk etwas langsamer als im Vorlauf; alle vier dürfen so oder mit personellen Verstärkungen auch im nächsten Jahr wieder antreten und angreifen.
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