Klasse Besetzung, optimales Tempo, geschickte Taktik und im Endspurt locker geblieben waren die Zutaten für einen perfekten Tag und für ein perfektes Rennen der 20 Jährigen Sportstudentin der TSG Schwäbisch Hall. Leonie Rapp gewinnt ihre erste Einzelmedaille bei Landesmeisterschaften in einer Einzeldisziplin in 2.19.30 Minuten für 800m und freute sich wie der mitgereiste Haller Fanclub riesig. Endlich - so möchte man meinen - ist die 2.20 Minuten Schallmauer gefallen. Kim Penz, die in der Deutschen Spitzenklasse mitläuft, schlug ein moderates Tempo an und Leonie konnte sich an dritter Stelle in der ersten Runde einklinken, die in 68 Sekunden gerannt wurde. In der zweiten Runde musste sie zwar zwei Positionen abgeben, die Sie dann im harten Endspurt aber wieder erkämpfte. Und genau der Endfight war es, der ihr heute so toll gelang ohne muskulär zu verkrampfen, jedoch enormen Biss aufwies. Die Balingerin Penz gewann in 2.16.98 Minuten vor Lena Humburger, Ulm in 2.17.34 Minuten und als Dritte folgte dann Rapp klar und deutlich vor den beiden überspurteten Konkurrentinnen.
Kolja Hildenbrand war ebenfalls über 800m in der U23 unterwegs, angeschlagen von einer Sommergrippe, konnte er leider von Anfang an das scharfe Tempo nicht annehmen und der Lauf ging sozusagen an ihm vorbei. Schade für ihn: Ein Wettkampf, den man am besten sofort vergessen sollte.
Keesha Polk trat in der U18 über 100m Hürden an. Sie hat den Wechsel von der Schülerklasse, als sie nur knapp den Endlauf der Württembergischen Meisterschaften erreichte, mehr als kompensiert. Nun über 100m statt 80m und längere Abstände zwischen den Hürden müssen erst einmal bewältigt werden. Mit einem Blitzstart und exzellenter Technik führte sie bis zur 3. Hürde, gelang dann aber etwas in Rücklage und verlor einige Meter an Boden. Der zweite Platz im Vorlauf in 15.21 Sekunden, reichte aber trotz langsamerer Zeit als eine Woche zuvor in Ellwangen zum Finaleinzug. Dort drückte sie auch im mittleren Teil des Hürdensprits auf das Tempo, was sich sogleich auf das Resultat auswirkte. 14.78 Sekunden bedeutet neue Bestzeit und nur noch 8 Hundertstelsekunden bis zur Qualifikationsnorm für die deutschen Jugendmeisterschaften. Es gewann Johanna Sieber, Überlingen 14.10 Sekunden. „Da geht noch was“ ist sich die Haller Schülerin sicher und im Pfingsttrainingslager kann weiter an der Technik gefeilt werden. Und am Ende folgte doch noch ein Titel. Gold für Keesha als Schlussläuferin in der Startgemeinschaft mit Gomaringen über 4x100m in der U18, die in 48.07 Sekunden überlegen gewann. Nicht nur ca. 2 Sekunden unter der wichtigen DM Qualifikationsnorm sondern auch deutlich schneller als im Vorjahr - trotz drei Sicherheitswechsel.
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