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Gefühlt zwei Jahrzehnte muss es her sein, dass eine Schwäbisch Haller Männerstaffel über 4 x 100m antritt und das mit einer Topbesetzung. Junior Nkembi war natürlich als Startläufer gesetzt, dieser übergab an Sprint-Youngstar Julian Haag, danach folgten die sprintstarken 400/800m Läufer Christian Döring und Kolja Hildenbrand. „Bloß das Staffelholz ins Ziel bringen und immer an den Wechselkorridor denken“ mahnte Trainer Erich Quenzer mehrfach und erinnerte daran, dass auch Nationalstaffeln nach wochenlangen Trainingslagern die Hölzer fallen lassen. Natürlich wurde nicht auf die letzte Rille gewechselt, aber in 45.29 Sekunden wurde eine respektabel Leistung eingefahren; Stand heute 12. Platz der aktuellen DLV Bestenliste und schneller als die stärkste Einzelzeit im Bereich des dt. Leichathletikverbandes über 400m. Bei den kommenden Baden- Württembergischen Meisterschaften wird in ähnlicher Besetzung jedoch eine 4 x 400m Staffel starten. Die beste Einzelleistung des Tages kam von Langstreckler Danny Schneider, der im 3000m Lauf Runde um Runde in ca. 71 Sek abspulte und dann einen forcierten langen Endspurt hinlegte. Mit 8.49.30 Minuten unterbot er die 9 Minuten eindeutig und konnte nach einer Verletzung im Winter und Frühling an die Leistungen der Vorjahre anknüpfen. Im Übrigen gehört er damit auch zu den Topfavoriten der Landesmeisterschaft der Aktiven in wenigen Wochen.

Julian Haag zeigte auch heute wiederholt solide und stabile Sprintleistungen und besiegte Vereins- und Trainingspartner Junior Nkembi im direkten Duell über 100m; leider fehlt Julian ein Durchbruchslauf im Sinne eines Ausreißers nach oben und so werden auch für Ihn die Landesmeisterschaften der Jahreshöhepunkt bleiben. 11.36 Sekunden für Haag, was eine Einstellung der Bestzeit ist und 11.77 Sekunden für Nkembi. Dieser lief danach auch erstmalig die lange 200m Strecke in 24,20 Sekunden. Im zweiten Zeitlauf hatte Christoph Müller das Vergnügen in einem Mixrennen der Senioren und weiblichen Jugend, dabei erreichte er mit 26.62 Sekunden ein adäquates Ergebnis. Christian Döring und Kolja Hildenbrand waren über 400m gemeldet. Super schneller Start von Kolja, der die Coronazeiten vermutlich auch für ein spezifisches Krafttraining nutze, während Christian erneut recht verhalten startete. Im zweiten Rennabschnitt konnte Döring jedoch aufdrehen und seinen jüngeren Kameraden in die Schranken verweisen, was auf der sogenannten Papierform nicht unbedingt so zu erwarten war. 51.50 Sekunden für Döring und 52,70 Sekunden für Hildenbrand; beide damit im Bereich der Jahresbestleistungen. Letztlich gilt auch in der Leichtathletik: nach dem Rennen ist vor dem Rennen und so gibt’s die Jahresendabrechnung in 2 Wochen bei den Landesmeisterschaften einer kurzen und späten Sommersaison mit der Ungewissheit, ob es eine Hallensaison im kommenden Winter überhaupt geben wird.

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